Das Markenmanagement von Kunstgalerien durch ökologisch nachhaltige Praktiken und ihr Einfluss auf die Entscheidung der Kunden
Esin Karakas untersucht in ihrer Masterarbeit, wie Kunstgalerien in Berlin nachhaltige Praktiken zur Stärkung ihrer Markenidentität nutzen und welchen Einfluss dies auf die Kaufentscheidungen der Kunden hat. Durch qualitative und quantitative Analysen zeigt die Arbeit, dass Umweltbewusstsein im Kunstmarkt zunehmend an Bedeutung gewinnt und gibt praktische Empfehlungen für nachhaltiges Markenmanagement.
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Studiengang
MU Berlin
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Absolventin
Esin Karakas, M.A.
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Titel der Arbeit
The Brand Management of Art Galleries Through Environmentally Sustainable Practices and Their Influence on the Decision of the Customers
Das Markenmanagement von Kunstgalerien durch ökologisch nachhaltige Praktiken und ihr Einfluss auf die Entscheidung der Kunden
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Betreuung
Prof. Dr. Lorenz Pöllmann (Erstbetreuer),
Lorena Zurilov, M.Sc. (Zweitbetreuerin)
Zusammenfassung der Arbeit
In ihrer Masterarbeit untersucht Esin Karakas, wie Kunstgalerien in Berlin umweltfreundliche Praktiken in ihre Markenstrategie integrieren und welchen Einfluss diese Maßnahmen auf das Kaufverhalten der Kunden haben. Die Arbeit basiert auf einer umfassenden Analyse der aktuellen Kunstmarktlandschaft, insbesondere in Berlin, und kombiniert qualitative und quantitative Methoden, um zu verstehen, wie nachhaltige Praktiken die Markenwahrnehmung und die Kundenbindung beeinflussen.
Die Forschung setzt sich aus zwei empirischen Studien zusammen. In der ersten Studie analysiert Karakas die Social-Media-Präsenz und Websites der 20 führenden Berliner Kunstgalerien, um zu ermitteln, wie sie ihre umweltfreundlichen Praktiken kommunizieren. Dabei stellte sich heraus, dass nachhaltige Maßnahmen auf vielfältige Weise kommuniziert werden, darunter die Verwendung recycelbarer Materialien, energieeffiziente Beleuchtung und die Reduzierung des CO₂-Fußabdrucks bei der Veranstaltung von Ausstellungen. Allerdings zeigte sich, dass die Kommunikationsstrategien der Galerien hinsichtlich Nachhaltigkeit unterschiedlich ausgereift sind und nicht alle Galerien ihre Bemühungen transparent darlegen. Eine der befragten Galerien betonte: „Unsere Kunden sind zunehmend umweltbewusst, und wir erkennen, dass nachhaltige Praktiken ein wichtiger Faktor für die langfristige Kundenbindung sind.“
Die zweite Studie basiert auf einer Umfrage unter Kunstinteressierten und zeigt, dass umweltbewusste Kunden erkennbar auf nachhaltige Praktiken reagieren. 52 % der Befragten gaben an, dass ihnen Umweltaspekte bei der Wahl einer Galerie wichtig sind. Dies verdeutlicht, dass Nachhaltigkeit nicht nur ein aktueller Trend ist, sondern ein bedeutender Faktor bei der Entscheidung für oder gegen den Kauf von Kunstwerken. Ein weiteres wichtiges Ergebnis der Umfrage war, dass die Bereitschaft der Kunden, eine Galerie weiterzuempfehlen, deutlich steigt, wenn diese sich aktiv für Umweltaspekte engagiert.
Die Arbeit zeigt, dass Kunstgalerien, die nachhaltige Praktiken in ihre Markenkommunikation integrieren, nicht nur ihre Reputation verbessern, sondern auch ihre Kundenbindung stärken können. Karakas betont: „Eine klare Positionierung in Bezug auf Nachhaltigkeit kann den Unterschied machen, wenn es darum geht, die Kundenloyalität zu erhöhen und neue Käufer anzusprechen.“ Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass Galerien, die ihre Umweltinitiativen transparent und authentisch kommunizieren, eine höhere Chance haben, als innovative und verantwortungsbewusste Akteure im Kunstmarkt wahrgenommen zu werden.
Die Autorin formuliert mehrere Handlungsempfehlungen für Galerien, die ihre Marke durch nachhaltige Praktiken stärken wollen. Dazu gehört die Notwendigkeit, Nachhaltigkeit als Kernwert der Markenidentität zu etablieren und dies konsequent in allen Kommunikationskanälen, einschließlich Social Media und Website, widerzuspiegeln. Zudem sollten Galerien in Erwägung ziehen, Partnerschaften mit Künstlern oder anderen Organisationen einzugehen, die ebenfalls umweltbewusste Ansätze verfolgen, um ihre Glaubwürdigkeit zu erhöhen.
Insgesamt zeigt die Masterarbeit von Esin Karakas, dass nachhaltige Praktiken im Kunstmarkt nicht nur eine Frage der sozialen Verantwortung sind, sondern auch ein wirkungsvolles Instrument zur Stärkung der Markenidentität und zur Differenzierung im Wettbewerb darstellen.