Untersuchung zu Stressmanagement und Vorbereitung bei Auslandsentsendungen

1. März 2019

Wenn Unternehmen Mitarbeitende ins Ausland entsenden, geht dies für den „Expatriate“ auch mit Belastung einher. Julia van den Woldenberg hat in ihrer Masterarbeit untersucht, ob Präventionsmaßnahmen ermittelt werden können, die auf das individuelle Stressverarbeitungsprofil abgestimmt sind.

Allein auf weiter Flur - so mag sich manch Auslandsentsandte/r nach Ankunft im temporären neuen Lebensumfeld fühlen. Passende Vorbereitungsmaßnahmen können helfen. Foto: Motion Array
  • Studiengang
  • Absolventin

    Julia van den Woldenberg

  • Titel der Arbeit

    Stressmanagement im Rahmen der Entsendung von Mitarbeitern ins Ausland. Die Wirksamkeit der Ermittlung von individuellen Interventionsmaßnahmen zur Reduzierung von Stress auf Grundlage des persönlichen Stressverarbeitungsprofils

  • Betreuung

    Prof. Dr. Marc Lucas (Erstbetreuer)

Zusammenfassung der Arbeit

Noch bevor das Internet die Welt eroberte und die Globalisierung weiter vorangetrieben hat, hat es in der Arbeitswelt bereits internationalen Austausch von Arbeitskräften gegeben. Sogenannte Expatriates werden eingesetzt, um das eigene Unternehmen im ausländischen Markt zu platzieren, die Arbeit mit Tochtergesellschaften und ausgelagerten Unternehmenszweigen zu koordinieren oder Know-how zu transferieren. Auslandsentsendungen betreffen verschiedenste Unternehmensschichten vom Facharbeiter bis zum Top Management. Die einmaligen Erfahrungen, die einen Auslandsaufenthalt prägen, können auch von Stress begleitet sein, etwa, wenn es um das Verlassen des sozialen Umfelds, die Schaffung von Lebensbedingungen in der neuen Umgebung, die Kommunikation in einer Fremdsprache oder interkulturelle Unterschiede im sozialen Miteinander geht.

Um einen mit Kosten und Risiken einhergehenden Auslandsaufenthalt optimal zu gestalten, sind Personalabteilungen gut beraten, die künftigen Expatriates entsprechend vorzubereiten. Die Media University-Studentin Julia van den Woldenberg hat mit ihrer Abschlussarbeit im M.A. Wirtschaftspsychologie eine aufschlussreiche Untersuchung zum Thema Stressmanagement im Management von Auslandsentsendungen vorgelegt. In einer zweischrittigen Untersuchung hat die Studentin zunächst 50 Probanden und Probandinnen, die Auslandserfahrung im Arbeitsleben gesammelt haben, mit einem Online-Fragebogen und davon 10 Teilnehmer/innen in tiefergehenden problemzentrierten Interviews befragt. Im Mittelpunkt ihrer Forschung steht die Frage, ob durch die Bestimmung des persönlichen Stressverarbeitungsprofils von Entsandten individuelle Präventionsmaßnahmen sowie Ressourcen zur Stressverminderung ermittelt werden können. Die Arbeit beleuchtet somit eine für die HR- und Personalentwicklungspraxis, aber auch für die Führungskräfte von Expatriates relevante Fragestellung, aus deren Beantwortung Handlungsempfehlungen und weiterer Forschungsbedarf abgeleitet werden können.

Stressmanagement im Management von Auslandsentsendungen. Foto: Motion Array