Frankfurter Studierende in Berlin: Von der LNDW bis zu Correctiv

17 Studierende des Fachbereichs Journalismus und Kommunikation aus Frankfurt besuchten mit ihrer Media University-Dozentin, Prof. Dr. Sabine Schiffer, die LNDW an der Media University in Berlin. Dort gab es ein buntes Programm rund um Fake-News, das Motto der diesjährigen LNDW - Langen Nacht der Wissenschaften.

Das offizielle Exkursionsprogramm setzten die Studierenden des Bachelorstudiengangs Journalismus und Unternehmenskommunikation (JU11) am Montag fort mit einer Stadtführung von LobbyControl und anschließend einem Besuch in der Redaktion von Correctiv.

Der Rundgang mit LobbyControl war nicht lang, aber gehaltvoll. Tobias Bach begann seine Tour vor dem Presseinformationszentrum in der Nähe der S-Bahn Friedrichstraße, um dann über den Verband der Brauer und anderer getreideaffinen Gewerbe zu informieren, die ihr Lobbyarbeit über durch ein Fest für Politiker mit Preisverleihung untermauern. Anders arbeitet die Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft, die nur schwer als Interessensvertreter von Arbeitgeberverbänden erkennbar ist und im Haus um die Ecke residiert. Tobias hatte anschauliches Anzeigenmaterial dabei, welches im Bundestagswahlkampf von der INSM geschaltet worden war.

RWE und die VDA waren die größten Player auf der Friedrichstraße, die einen Besuch abgestattet bekamen, mit reichlich Informationen über die unterschiedliche Arbeitsweise  der einflussreichen Lobbies, die von der Erstellung von Schulmaterialien bis hin zum Entwurf von Gesetzesvorlagen reicht. Im Foyer des ZDF gab es noch eine kleine Rechercheaufgabe zum Lobbyregister, um schließlich mit dem Thema Parteienfinanzierung bzw. Spenden und deren Transparenz hinter dem Bürohaus Unter den Linden 50 zu enden, wo nicht wenige Abgeordnetenbüros hin ausgelagert worden waren angesichts der Übergröße des Bundestags. Vieles, was die Studierenden erfuhren, veränderte das Bild, das man bisher aufgrund der Berichterstattung von einzelnen Themen gehabt hatte.

Dann ging es geschlossen in den Stadtosten, um vom Strausberger Platz aus die Redaktion von Correctiv in der Singerstraße aufzusuchen. In einem schönen Backsteingebäude erwartete die am Journalismus Interessierten Gabriela Keller mit ihrem Team, das spannende Einblicke in das Arbeiten von Correctiv Investigativ ebenso gewährte, wie von Correctiv Lokal und den Faktencheckern – völlig unterschiedliche Bereiche.

Auch erfuhren die Studierenden von Möglichkeiten zum Praktikum, allerdings würden diese dann voraussichtlich schon am neuen Standort stattfinden – im Haus des gemeinnützigen Journalismus, das derzeit stiftungsfinanziert in Neukölln entsteht. Die Redaktion in der Singerstraße platzt aus allen Nähten, obwohl schon nicht wenige im Homeoffice arbeiten oder auf Reportage-Tour sind. Neben Einblicken in aktuelle Projekte erhielten die Studierenden Informationen über das kooperative Arbeiten mit anderen Redaktionen, die Hauptstandorte von Correctiv in Essen, Bottrop und Berlin sowie Ausgründungen in anderen europäischen Ländern und die Geschichte des Netzwerks.

Ein gelungener Ausflug, erschöpfte aber zufriedene Studierende, die die späte Rückfahrt nach Frankfurt antraten.