Berlin: Gastvorlesung in Wirtschaftsanthropologie von Regisseurin Alice Agneskirchner
Auf Einladung von Dr. Irene Schlacht gab die Dokumentarfilmregisseurin Alice Agneskirchner eine hochschulöffentliche Gastvorlesung zum "Direct Cinema"-Ansatz des Domkumentarfilms in der Medienlounge der Media University Berlin.
Zu Anfang Ihres Gastvortrages gab Alice Agneskirchner einen kurzen Überblick über das Aufkommen des Dokumentarfilmes in den 1960er Jahren und zeigte Beispiele von Robert Drew, dem Pionier des „Direct Cinema“.
Nach einer langen Phase beinahe ausschließlich kriegsgeprägter Berichterstattung waren die Arbeiten von Drew Associates die Ersten, welche „das wahre Leben“ in einer neuen Bildsprache zeigten.
Weiter ging es mit ausgewählten Beispielen aus ihrer eigenen sowie der Arbeit anderer DokumetarfilmerInnen, um die besonderen Herausforderungen des Dokumentarfilmens herauszuarbeiten.
Frau Agneskirchner demonstrierte detailliert, wie die Direct Cinema Strategien der partizipativen Beobachtung, Kontextanalyse und Interview in einem Projekt zur Anwendung kommen.
Unter ihren gezeigten Arbeiten waren hierbei relevante Ausschnitte aus „24h Berlin“, „Wem gehört die Natur?“ sowie „Wie der Holocaust ins Fernsehen kam“ zu sehen.
Für die Studierenden des M.A. Wirtschaftspsychologie stehen im Kurs Wirtschaftsanthropologie nun eigene Projekte an. Hierfür gab die erfahrene Regisseurin weitere praktische Hilfestellungen von der Aufnahme des Materials bis zum Erschließen persönlicher Informationen.
Zur Person
Alice Agneskirchner kommt ursprünglich aus Bayern und zog 1989 nach dem Mauerfall nach Berlin, wo sie an der früheren HFF – Hochschule für Film und Fernsehen (heute: „Filmuniversität Babelsberg“) in Potsdam-Babelsberg Film und Regie studierte.
Sie ist Mitglied der deutschen Filmakademie und in diversen Organisationen aktiv, die sich für Frauen im Film und Dokumentarfilm im Allgemeinen engagieren.
Ihr Film „Auf der Jagd – wem gehört die Natur?“ war 2018 einer der erfolgreichsten Dokumentarfilme im Deutschen Kino.
Ihr neuestes Werk „Lampenfieber“ wurde auf der diesjährigen Berlinale uraufgeführt.