Corona als „normale“ Krise oder Zäsur?
Wie lassen sich unsere Gesellschaft und ihr Umgang mit der Umwelt – trotz oder gerade wegen der Corona-Pandemie – verantwortungsbewusst so verändern, dass daraus eine nachhaltige, klimaverträgliche und globale Transformation entsteht? Dr. Stefanie Baasch vom artec Forschungszentrum Nachhaltigkeit der Universität Bremen hat im Rahmen der Media University-Ringvorlesung einen Überblick über aktuelle Entwicklungen gegeben.
Stefanie Baaschs Thema während der Zoom-Konferenz am 3. Februar lautete: „Sozial-ökologische Transformation: Was verändert die Corona-Krise? Humangeographische und umweltpsychologische Perspektiven“.
Baasch machte gleich zu Beginn ihres Vortrags deutlich, dass Fragen einer ökologischen Transformation immer zugleich auch einen gesellschaftlichen Bezug haben. Dabei verwies sie auf den Wissenschaftlichen Beirat der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen (WGU). Dessen Hauptgutachten aus dem Jahr 2011 habe sowohl einen Wertewandel als auch eine sozial-ökologische Transformation gefordert. Dort sei das Bild eines neuen Gesellschaftsvertrages und eines „gestaltenden Staates“ skizziert worden, der mehr Partizipationsmöglichkeiten sowie neue Optionen für Nachhaltigkeit sowie globale Willensbildung und Kooperation biete. KritikerInnen, so erläuterte die Expertin, hielten dem jedoch eine mangelnde Berücksichtigung von sozialen Fragen und Aspekten der Verteilungsgerechtigkeit entgegen. Auch die Intergenerationengerechtigkeit müsse stärkere Beachtung finden, erklärte Stefanie Baasch mit Verweis auf die Fridays-for-Future-Bewegung.