
Forschungsprojekt an der Media University: Analyse der Rundfunkgremien offenbart Reformbedarf
Journalismus-Studierende der Media University am Campus Frankfurt haben im Rahmen eines Lehrforschungsprojekts unter der Leitung von Prof. Sabine Schiffer eine umfassende Analyse zu den Kontrollgremien des öffentlich-rechtlichen Rundfunks durchgeführt. Die Arbeit entstand im Praxisseminar in Kooperation mit der Initiative Publikumsrat, die Schiffer gemeinsam mit Prof. Christine Horz gegründet hat.

In einer akribischen quantitativen Untersuchung erfasste die Studierendengruppe 473 Mitglieder der ARD-Rundfunkräte und des ZDF-Fernsehrats (Stand 28.12.2021). Analysiert wurden Faktoren wie Geschlecht, Alter, Migrationshintergrund, Behinderung, Religion, Bildung und politische Zugehörigkeit.
Das Ergebnis ist eindeutig: Es bestehen deutliche Diskrepanzen zur Bevölkerungsstruktur, insbesondere in den Bereichen Alter, Migrationshintergrund und Behinderung. Zudem ist die Politik überrepräsentiert, was laut Schiffer Zweifel an einer ausgewogenen Interessenvertretung aufwirft. Die Studie zeigt damit den Reformbedarf der Gremien auf – eine Debatte, die bis heute anhält.
Die Studierenden freuen sich, dass ihre Forschungsergebnisse im aktuellen Arbeitspapier der Otto Brenner Stiftung zitiert wurden. Der ganze Bericht kann unter folgendem Link abgerufen werden: