Neue Wege bei der Produktion von POP-Musik

24. März 2014

Lorenz Grünewald, wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Media University, referierte bei der Tagung der AG Populärkultur und Medien der Gesellschaft für Medienwissenschaft in Berlin mit Joachim Haupt, wissenschaftlicher Mitarbeiter der UdK, über die Produktion populärer Kultur.

Die beiden Nachwuchswissenschaftler zeigten im Vortrag „Zwischen Strategie und Emergenz – die Entstehung von Pop als non-monetäre Wertschöpfung in Musiknetzwerken“ Wege, wie die Entstehung von Pop-Kultur als Wertschöpfungsbeziehungen strategisch handelnder Akteure – bspw. von Künstlern oder Musikmanagern – analysiert und erklärt werden kann. Bei ihrem Modell stehen die non-monetären Austauschbeziehungen der Akteure im Vordergrund. Das heißt, dass nicht Geld, sondern kulturelle und soziale Werte wie Reputation, Stilkompetenz oder soziales Kapital für die Wertschöpfung von Kultur eingesetzt werden. Diese Transaktionen finden mehr und mehr in Netzwerken von Künstlern statt, die so unabhängiger von klassischen Labeln und Marktstrukturen agieren. Lorenz Grünewald machte deutlich, dass gesellschaftliche Teilbereiche wie Wirtschaft oder Kultur nicht mehr getrennt betrachtet werden können: Austauschprozesse, die explizit kulturelle und soziale Werte vermitteln, werden zunehmend inhärente und zentrale Treiber der Musikwirtschaft. Ein generelles Verständnis der Produktion mit verschiedenen Formen von Werten wird damit auch für die Erforschung und Gestaltung von Strukturen und Prozessen im Medien- und Eventmanagement bedeutsam. Dieser spannende Forschungsschwerpunkt von Lorenz Grünewald wird im Sommersemester 2014 Teil der Lehre im Bachelorstudiengang Medien- und Eventmanagement an der Media University sein.