Ringvorlesung: „Greenwashing ein No-Go“
Worthülsen und oberflächliche Etiketten helfen nicht. Wer Nachhaltigkeit verspricht, muss auch konsequent danach handeln. Diesen Grundsatz hat das Führungsduo des Deutschland-Geschäftes der weltweit agierenden Public-Relations-Agentur BCW (vormals Burson Cohn & Wolfe) zum Auftakt der Media University-Ringvorlesung im Wintersemester betont.
Susan Hölling und Björn-Christian Hasse, beide Co-CEO von BCW, referierten am 10. November via Zoom über die Bedeutung von Nachhaltigkeit und Corporate Social Responsibility (CSR) für Public Relations. „Das Thema Sustainability wird bleiben“, sagte Björn-Christian Hasse und prognostizierte, Nachhaltigkeit sei kein vorübergehender Trend. Vielmehr rücke Nachhaltigkeit in den „Fokus der Gesellschaft“. Und seine Kollegin Susan Hölling verwies darauf, eine Allianz-Studie habe ergeben, dass etwa 92 Prozent der Kapital-Anleger:innen auch klimabezogene Offenlegungen von Unternehmen erwarten würden.
Eine Ipsos-Umfrage habe außerdem gezeigt, dass siebzig Prozent der Verbraucher:innen weltweit aufgrund von Bedenken wegen des Klimawandels ihr Konsumverhalten geändert hätten. „Good-Purpose-Kampagnen“ und „Marketing ohne Substanz“ reichten nicht, um wirtschaftliche, soziale oder ökologische Verantwortung zu zeigen, warnte Björn-Christian Hasse. Wer marktschreierisch agiere, riskiere einen Shitstorm und müsse sich gegen den Vorwurf des Greenwashings wehren. In solchen Fällen handelt es sich um PR-Kampagnen, die beispielsweise ein umweltfreundliches Agieren behaupten, ohne dass dafür eine wirklich nachhaltige Grundlage existiert. Für Nachhaltigkeitskommunikation, so forderten Susan Hölling und Björn-Christian Hasse, seien Haltung, authentisches Handeln und Substanz gefragt.