Teilnehmer beim Usability-Workshop

15. Dezember 2014

Mit den Folgen neuer Technologien für den Menschen setzt sich das Projekt Wearable Technology im Studiengang B.A. Grafikdesign und Visuelle Kommunikation auseinander.

Die Studierenden (GDVK04, GDVK02d) gehen mit der Dozentin Johanna Thompson den Fragen nach: Wie sehr werden wir von Technik beherrscht? Was geben wir von uns preis und wo liegt die Schmerzgrenze bei zunehmender Transparenz von Daten?

Um die Antworten erfahrbar zu machen, wurde ein Pulssensor-Shirt entwickelt und getestet. T-Shirts, mit Pulssensor und LEDs ausgestattet und mit einem eingenähten Mikrocomputer (Arduino Lilypad) verbunden, machen den Herzschlag des Trägers/ der Trägerin öffentlich sichtbar. Die Blinkfrequenz der LEDs verrät die je nach Situation mehr oder weniger erhöhte Pulsfrequenz des Trägers/der Trägerin.

In der interaktiven öffentlichen Präsentation des Shirts tragen zwei Studierende das Pulssensor-Shirt und beantworten persönliche bis intime Fragen. Ihre emotionalen Reaktionen werden durch das Shirt augenscheinlich, öffentlich, die zwischenmenschliche Interaktion erfährt eine technologische Augmentation.

Für Johannna Thompson ist die Auseinandersetzung mit den Folgen von Technologien unabdingbar: „Szenarien wie in Orwells “1984” und Dave Eggers “The Circle”, die absolute Überwachung und Transparenz beschreiben, rücken mit fortschreitender Technologisierung immer näher“. Um zu begreifen, welchen Einfluss diese Entwicklung auf Individuen nehmen können, müssen sich aus ihrer Sicht Grafikdesigner/ -designerinnen und visuelle Kommunikatoren unter ethischen, praktischen und philosophischen Aspekten mit deren Tendenzen und Grenzen auseinandersetzen. So werden die heutigen Studierenden in Zukunft bewusst und verantwortungsvoll tätig sein können.