Prof. Dr. Sebastian Köhler

Fachbereichsleitung Journalismus und Kommunikation Campus Berlin

Fachbereich Journalismus und Kommunikation

(nur Bachelor)

Werdegang

„Fangt Ihr Aale?“ „Ja, aale Schuhe!“. Also alte Schuhe, in Thüringer Mundart, ein Zitat als szenischer Einstieg. Sebastian Köhler schrieb bereits als Schüler Berichte und kleine Reportagen für die Lokalredaktion der Zeitung. Genau – über den runden Geburtstag einer regional bekannten Schauspielerin in Erfurt oder eben über die frühlingshafte Fluss-Fege in der verschmutzten Gera. Handwerk von der Pike auf. Er schreibt bis heute gerne und möglichst genau, obwohl sich gutes Texten ja in Radio, TV oder Online angeblich eher „versenden“ soll, also nicht so wichtig wäre.

Journalist wollte er „schon immer“ werden, deswegen hat er als Hänschen mit dem Arbeiten in diesem Feld angefangen und macht das heute als Hans noch immer.

Wissenschaftlich tätig ist Köhler auch schon fast ebenso lange. Er sieht sich als Grenzgänger zwischen Journalismus und Publizistik: Sebastian Köhler lernt gerne von dem einen Gebiet für das andere, und seine Studierenden und Kollegen können ebenfalls von seinen Erfahrungen in beiden Bereichen zehren, wenn sie mögen. Nicht im Sinne von „Das ist die Lösung!“, sondern eher im Sinne von beispielsweise „Warum erscheint dieser Beitrag so?“, was immer auch heißt – wie ginge und wie geht es anders, vielleicht sogar besser?!

Lehrveranstaltungen (Auswahl)

  • Grundlagen von Redaktion und Publikation
  • TV-, Online- und Radio-Journalismus
  • Journalistische Praxis
  • Kommunikations- und Medienwissenschaft
  • Dramaturgie und Narrativität
  • Mass Media
  • Konvergenz journalistischer Medien

Arbeits- und Forschungsschwerpunkte

  • Narrativität im Journalismus
  • Medien, Demokratie und Partizipation

„Vom Beitrag zum Beitragen: Laut George Orwell ist Journalismus das Veröffentlichen von etwas, das wichtige Leute nicht publiziert sehen wollen. Alles andere sei Auftragskommunikation. Finde ich wichtig und sehe auch daher die Zukunft des Journalismus nicht in dem einen und einzigen, bisher doch ziemlich elitären Journalismus, sondern in Journalismen: also unter anderem in ganz schnellem und ganz langsamem, von komplett konvergentem bis hin zu betont mono-medialem, streng informationsbetont oder auch unterhaltsam-meinungsstark, zwischen ur-eigenem Beitrag und professionellem Moderieren von Angeboten vieler anderer Nutzer auf entsprechenden Plattformen. Gute Journalistinnen und Journalisten werden also gebraucht –  wir an der Media University wollen dazu beitragen, gemeinsam mit unseren Studierenden!“

Curriculum Vitae

  • Akademische Ausbildung

    2015

    Kommunikationstrainer an der Paracelsus-Schule in Berlin

    2010

    Berufung und Ernennung zum Professor für Journalismus und Publikation durch Media University und Land Berlin

    2001

    Promotion zum Dr. phil an der Universität Potsdam als Stipendiat der Studienstiftung des deutschen Volkes

    1998

    Audiovisueller Journalist (FH Kiel und Nordische Akademie für elektronische Medien)

    1996

    Magister Artium (M.A.) in Philosophie (Humboldt-Universität Berlin) und  Publizistik/Kommunikationswissenschaft (Freie Universität Berlin)

  • Berufliche Stationen

    laufend

    freiberuflich tätig als Journalist und Autor, unter anderem für Telepolis und Berliner Zeitung

    2019 - heute

    Fachbereichsleiter im Fachbereich Journalismus und Kommunikation an der Media University Berlin (verantwortlich für die Bachelor-Studiengänge)

    2010 - heute

    Professur für Journalismus im Fachbereich Journalismus und Kommunikation an der Media University Berlin

    2004 - 2022

    TV-Producer und Online-Journalist als Freelancer bei Reuters Berlin

    1998 - 2010

    Lehraufträge an deutschen Universitäten (Humboldt-Universität Berlin, Universität Potsdam, Universität Greifswald)

    2002 - 2008

    Wissenschaftlicher Mitarbeiter der Abteilung Journalistik an der Universität Leipzig, Leiter der Lehrredaktion Fernsehen

    1990 - 2004

    Journalistische Mitarbeit in verschiedenen Medien (RBB-Fernsehen, n-tv, Berliner Zeitung, Freitag, Thüringer Allgemeine etc.)

    1989 - 1990

    Volontariat bei „Das Volk/Thüringer Allgemeine“ in Erfurt

Publikationen

Sebastian Köhler, Andreas Dörner/ Ludgera Vogt(Hrsg.): Mediale Störungen. Krisenkommunikation in Sondersendungen des deutschen Fernsehens.. Publizistik (2021). https://doi.org/10.1007/s11616-021-00691-y

Sebastian Köhler: Transformation und Transparenz: Warum im Journalismus das „Quellen-W“ wichtiger wird. In: Borchers, Nils S.; Güney, Selma; Krüger, Uwe; Schamberger, Kerem (Hgg.): Transformation der Medien – Medien der Transformation. Verhandlungen des Netzwerks Kritische Kommunikationswissenschaft. Westend-Verlag (Wissenschaft) Frankfurt/Main 2021, Seite 188-204.

Sebastian Köhler: Sieh an – (was für) eine Geschichte! In Richtung nachhaltiger Narrativität: Zum journalistisch-audiovisuellen Storytelling in Zeiten von ‚Fake News‘. In: Ettl-Huber, Silvia (Hrsg.): Storytelling in Journalismus, Organisations- und Marketingkommunikation. Springer VS, Wiesbaden 2019, Seite 73-98.

Sebastian Köhler: Hilfslieferungen und Hilfssheriffs. Zu einigen auffälligen Einseitigkeiten der Berichterstattung über die Krise in Venezuela. In: Michael Meyen (Hrsg.): Medienrealität 2019. https://medienblog.hypotheses.org/5543 (Aufruf 19.03.2019, 14.56 Uhr)

Sebastian Köhler: Mehr beitragen, weniger senden. Zur Rolle von Feedback und Artikulation im Journalismus. In: Journalistik. Zeitschrift für Journalismusforschung. Ausgabe 2/2018. Herbert-von-Halem-Verlag, Köln. http://journalistik.online/ausgabe-02-2018/mehr-beitragen-weniger-senden/, Aufruf am 23.8.2018, 18.22 Uhr.

Rezension zu: Karl Nikolaus Renner, Tanjev Schultz, Jürgen Wilke (Hrsg.): Journalismus zwischen Autonomie und Nutzwert. Köln [Herbert von Halem Verlag], 2017, 590 Seiten. http://www.rkm-journal.de/archives/21423, Aufruf am 21.9.2018, 15.41 Uhr

Andrea Figl: Webdoku. von Köhler, Sebastian in rezensionen:kommunikation:medien, 12. Juni 2017, abrufbar unter http://www.rkm-journal.de/archives/20618

„Vertrauen müssen sich journalistische Medien heute mehr denn je erarbeiten“, Interview mit Sebastian Köhler, NachDenkSeiten, 13. Juni 2017, http://www.nachdenkseiten.de/?p=38727

Ulrich Teusch: Lückenpresse. von Köhler, Sebastian in rezensionen:kommunikation:medien, 12. Juni 2017, abrufbar unter http://www.rkm-journal.de/archives/20240

Aufgehobener Journalismus. In: Frank Überall/Klaus-Dieter Schulz (Hrsg.): Gesellschaft. Medien. Rezeption. Wie unsere Wirklichkeit kommunikativ gestaltet wird. Berlin/Münster 2015, S.13-32.

Die Nachrichtenerzähler. Zu Theorie und Praxis nachhaltiger Narrativität im TV-Journalismus. Band 45 der Reihe „Angewandte Medienforschung“ (Redaktion: Prof. Dr. Hans-Bernd Brosius, Universität München). Baden-Baden 2009.

Ent-Sprechungen. Zu Verhältnissen zwischen journalistischen Bildern und Texten. In: Michael Haller (Hrsg.): Visueller Journalismus. Berlin/Münster 2008, S. 91-103.

Marcel Machill/Sebastian Köhler/Markus Waldhauser: The Use of Narrative Structures in Television News. In: European Journal of Communication. Volume 22, Number 2, June 2007. Sage Publications. Los Angeles, London, New Dehli und Singapor. pp. 185-205.

Marcel Machill/Sebastian Köhler/Markus Waldhauser: Narrative Fernsehnachrichten. Ein Experiment zur Innovation journalistischer Darstellungsformen. In: Publizistik. Wiesbaden. Heft 4/2006 (51. Jahrgang), S. 479-497.

Netze – Verkehren – Öffentlichkeiten? Zu polyzentrischen Potentialen Neuer Medien für gesellschaftliche Kommunikation (Dissertation an der Universität Potsdam). Schkeuditz 2001.

Potentiale Neuer Medien für gesellschaftliche Kommunikation. Zwei philosophische Perspektiven von Dewey und Plessner. In: Eike Hebecker und andere (Herausgeber): Neue Medienumwelten. Frankfurt/Main, New York 1999, S.62ff.

Logik und der Gebrauch von Argumenten. Magisterarbeit am Institut für Philosophie der Humboldt-Universität zu Berlin, September 1996.

Öffentlichkeit mittels der Produktivkraft Kommunikation? In: Limes. Zeitschrift für grenzenloses Philosophieren. Berlin/Freiburg/Innsbruck, Heft 4/1993, S.23ff.

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