Design-Alumna gründet eigenes Streetwear-Label

21. Februar 2022

Vom Design-Studium zum eigenen Modelabel: Diesen Schritt hat Media University-Alumna Nida Temaj gewagt. Gemeinsam mit einer Freundin hat sie FRANK BERLIN gegründet – eine Modemarke, die Mental Health in den Fokus stellt.

Vom Design-Studium zum eigenen Modelabel: Diesen Schritt hat Media University-Alumna Nida Temaj gewagt.

Letztes Jahr hast du dein Studium an der Media University mit einem Bachelor-Abschluss in Grafikdesign und Visuelle Kommunikation abgeschlossen. Was machst du derzeit beruflich?

Nach meinem Bachelor-Abschluss in Grafikdesign und Visuelle Kommunikation an der Media University im Jahr 2020 und nach meiner erfolgreichen Ausstellung im Rahmen meines Abschlussprojekts habe ich als Art Director Assistant in einer Berliner Kreativagentur angefangen.

Die Agentur wurde im Jahr 2020 von der Designerin Jette Joop als Reaktion auf die Pandemie gegründet. Wir erstellen digitale Kampagnen, Marketingkonzepte und Designkonzepte hauptsächlich für JETTE jewelry. Insgesamt gefällt mir die interdisziplinäre Arbeit in den Bereichen Marketing, Design und Grafikdesign sehr gut, so dass zu meinen Aufgaben u.a. die Kampagnenkonzeption, Marktanalyse und Konzeptentwicklung gehören. Ich helfe bei der Organisation von Fotoshootings und Videoproduktionen und kümmere mich auch um die Planung und Erstellung von Inhalten. Außerdem habe ich mich entschieden, mein Studium in Business Communication Management fortzusetzen, da ich mein Wissen im Bereich Marketing gerne erweitern möchte.

Woran arbeitest du gerade?

Zurzeit arbeite ich zusammen mit meiner Freundin Anh Dinh an meinem eigenen Streetwear-Label. Unser Label FRANK BERLIN ist eine Streetwear-Marke, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, das Bewusstsein für psychische Gesundheit zu schärfen. Die Marke wurde offiziell im April 2021 gegründet und ist Ende November 2021 mit der Eröffnung des hauseigenen Online-Shops an den Start gegangen. Psychische Gesundheit ist ein Thema, das seit Covid immer mehr Einzug in unser Leben hält, und wir hatten das Gefühl, dass es wichtig ist, so viele Menschen wie möglich zu erreichen und aufzuklären. Das war der Moment, in dem wir FRANK BERLIN ins Leben gerufen haben. Neben den kreativen und strategischen Aufgaben gibt es viele Aufgaben der Unternehmensführung, die für mich neu, aber dennoch sehr spannend sind. Ich wollte schon immer selbstständig sein und konnte mir mit der Gründung des Unternehmens einen kleinen Traum erfüllen.

Unser Label FRANK BERLIN ist eine Streetwear-Marke, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, das Bewusstsein für psychische Gesundheit zu schärfen.

Nida über ihr Streetwear-Label
Kollektion von FRANK BERLIN
Das Label hat Nida 2021 zusammen mit Freundin Anh Dinh gegründet

Warum hast du dich für ein Studium im Fach Grafikdesign und Visuelle Kommunikation an der Media University Berlin entschieden?

Das war ein lustiger Zufall, denn ich kannte die Media University bereits, da meine alte Tanzlehrerin dort studiert hat. Und nach meinem Schulabschluss 2016 habe ich nach einem passenden Studiengang für mich gesucht. Ich wollte schon immer in einem kreativen Umfeld arbeiten, das aber auch einen wirtschaftlichen Bezug hat. Damals habe ich mir auch die Success Stories der Media University durchgelesen und war sehr begeistert von den Absolvent:innen und bin auf den Beruf des Art and Creative Directors gestoßen. Von da an wusste ich, dass ich einen ähnlichen Weg einschlagen wollte, und der interdisziplinäre Studiengang hat mich schließlich von der Media University überzeugt.

Was hat dir an deinem Studium/dem Studiengang im Allgemeinen am besten gefallen? Und was war die größte Herausforderung während deines Studiums?

Unsere Kurse waren klein und familiär und auch das Verhältnis zu den Lehrenden war eher kollegial, was die gemeinsame Arbeit an Projekten sehr erleichterte und uns motivierte, Feedback zu bekommen.
Und wie ich bereits erwähnt habe, gefielen mir die vielen verschiedenen Disziplinen, die mir das Programm bot. Von Zeichenkursen über Fotografiekurse bis hin zu Kunstgeschichte, Ausstellungsdesign, Motion Design und mehr. Das war neu für mich, und deshalb war ich sehr beeindruckt davon. Aber da ich direkt von der Schule kam und keine Erfahrung im Bereich Design hatte, bestand meine größte Herausforderung darin, all die verschiedenen Techniken zu erlernen. Jede Disziplin hat andere Anforderungen und Methoden, was am Anfang etwas überwältigend sein kann.

Unsere Kurse waren klein und familiär und auch das Verhältnis zu den Lehrenden war eher kollegial, was die gemeinsame Arbeit an Projekten sehr erleichterte und uns motivierte, Feedback zu bekommen.

Nida über ihr Studium an der Media University in Berlin

Von welchen Erfahrungen/Kursen/Projekten während des Studiums wirst du deiner Meinung nach am meisten in deinem zukünftigen Berufsleben profitieren?

Am meisten lernt man in den Projektkursen, weil man mit echten Kunden arbeitet. Jeder Kunde hat bestimmte Wünsche, die berücksichtigt werden müssen. Man muss verstehen, was der Kunde will, und trotzdem seine Designästhetik einbringen, etwas Originelles schaffen und den Kunden damit überzeugen. Diese Fähigkeiten sind wichtig, um deine Designkarriere erfolgreich zu meistern.

  • Nida mit Professor Rasmus Giesel bei der Präsentation ihrer Bachelorarbeit im Salon 36
  • Der Salon 36 befindet sich in unmittelbarer Nähe des SO36 auf Kreuzbergs belebter Oranienstraße

Woher nimmst du deine Inspiration? Und was inspiriert dich am meisten?

Inspiration ist überall. Ob im Alltag, bei der Arbeit oder einfach beim Stöbern in den sozialen Medien. Ich versuche einfach, meiner Intuition zu folgen und mich von Dingen inspirieren zu lassen, die etwas in mir bewegen und die es mir ermöglichen, ich selbst zu sein. Musik hat zum Beispiel einen sehr starken Einfluss auf mich, und ich liebe auch die Arbeit des Regisseurs Gaspar Noé und seine Ästhetik sehr.

Was sind deine Pläne für die Zukunft?

Ich habe mich noch nicht entschieden, denn ich lasse die Dinge gerne auf mich zukommen, und es gibt vieles, was man nicht beeinflussen kann. Aber ich interessiere mich für ein Masterstudium im Ausland, vielleicht im Bereich der Wirtschaftspsychologie. Ich würde gerne mehr Berufserfahrung im Marketing sammeln und denke über ein Praktikum als Brand Strategist nach. Bei all dem möchte ich Kreativität und Design nicht aus den Augen verlieren und daher versuche ich, diese beiden Komponenten in meinem Leben und bei meiner Berufswahl nicht zu vernachlässigen.

Herzlichen Dank für das Gespräch. Wir wünschen dir alles Gute und viel Erfolg für alle deine zukünftigen Projekte.