Kommunikations- und KI-Enthusiast
Über eine Multimediareportage während des Journalismus-Studiums ist Felix Klügling mit dem Thema KI in Berührung und darüber hinaus sogar an ein Praktikum bei Dow Jones gekommen. Neben seiner Vollzeitstelle im Verlagswesen, und noch bevor er im Oktober mit dem Master in „Public Relations & Digital Marketing“ beginnt, gründete er auch noch eine Digital Marketing Agentur. Wie es dazu kam und wie er das alles stemmt, erklärt er uns im Gespräch.
Wieso hast du dich für den Studiengang „Journalismus & Unternehmenskommunikation“ entschieden?
Als ich auf den Studiengang gestoßen bin, habe ich mir gedacht, ich könnte Investigativ-Journalist werden und Missstände aufdecken. In der ersten Vorlesung wurde uns allerdings relativ schnell deutlich gemacht, dass zu einem guten Journalisten mehr dazu gehört, als einfach nur recherchieren. Das war zwar ein kleiner Dämpfer, jedoch wird so auch deutlich, dass eine gewisse Hingabe für diesen Bereich notwendig ist, und das ist auch gut so.
Mittlerweile bist du im Verlagswesen tätig und beschäftigst dich mit wirtschaftlichen Themen, wie der Börse. Wie kam es dazu?
Im Modul Online-Journalismus sollten wir eine Multimedia Reportage verfassen. Hier habe ich mich für KI (Künstliche Intelligenz) entschieden, die an der Börse zum Einsatz kommt. Das fand ich super interessant und habe gemerkt, dass ich mich auch über das Studium hinaus dafür begeistern kann. Zu meinem Glück konnte ich mit dem „Head of Digital Lab“ der deutschen Börse Group sprechen und Kontakte knüpfen, die bis heute anhalten und mir in meinem jetztigen Job viel bringen. Zudem habe ich anschließend das Pflichtpraktikum im 5. Semester bei Dow Jones in der Redaktion absolvieren können. Dort habe ich mich mit Unternehmens-, Markt und Konjunkturmeldungen beschäftigt.
Worum ging es in der Reportage?
Es ging darum zu ergründen, wie künstliche Intelligenz in Zukunft als Werkzeug an der Börse genutzt werden kann. Sei es für das Verarbeiten von Daten oder Vereinfachen von Prozessen, die automatisch ablaufen könnten, wie z.B das Erstellen von Rechnungen.
Deine Bachelorarbeit behandelte das Thema Journalismus und KI. Was kann man sich darunter vorstellen? Können Computerprogramme einen Journalisten ersetzen?
Tatsächlich (erstmal) nicht. Jedoch kann sie, wie auch an der Börse, Dinge vereinfachen. Je nachdem, wie die KI programmiert wird, kann sie sogar Artikel verfassen, die auf den ersten Blick nicht von dem eines Menschen zu unterscheiden sind. Allerdings kann eine KI niemals neutral sein. Sie wäre immer befangen durch den „Programmierer“.
Also betrachtest du eine KI eher als eine Chance statt als Risiko für die Menschheit?
Stand jetzt definitiv ja. Die Hollywood-Vorstellung, die man hat, dass die KI eigenständig handelt und irgendwann die Herrschaft übernehmen könnte, ist unwahrscheinlich. Man kann KI’s zwar so programmieren, dass sie eigenständig handeln, aber das wäre immer noch auf Basis einer Programmierung, die bestimmt, wie weit der Handlungsspielraum der KI ist. Somit hat der Mensch immer noch die Kontrolle.
Wie ging es nach dem Bachelorabschluss weiter und was sind deine Pläne für die Zukunft?
Für mich stand lange fest, dass ich mich (wie viele meiner Familienmitglieder) selbständig machen will. So habe ich vor einigen Wochen eine Digital Marketing Agentur gegründet: die Chili Coorporation (Linkedin-Profil). Die Agentur ist modern, jung und digital. Man kann mit einem Klick bezahlen und sich per Konfigurator auf der Website sein Angebot individuell zusammenstellen lassen. Unsere Schwerpunkte sind: Grafikdesign, Webdesign Marketing und Social Media. Wir haben auch schon erste Interessenten. Uns ist es wichtig, neue digitale Wege zu gehen, so haben wir z.B. eine Kooperation mit einem NFC-Visitenkartenanbieter aus Mainz. Zudem soll bei jedem Auftrag ein Betrag an wohltätige Zwecke gespendet werden.
Wir bedanken uns für das Gespräch und wünschen alles Gute für die Zukunft!