Luisa Barbero ist freiberufliche Designerin und Videoeditorin
Nach ihrem Bachelorabschluss im norditalienischen Turin begann Luisa Barbero an der Media University Berlin Kommunikationsdesign zu studieren und arbeitete bereits währenddessen u.a. an Film- und Social-Media-Projekten mit. Im Interview haben wir sie zu ihrem Start ins Berufsleben, ihren bisher spannendsten Projekten sowie ihren Plänen für die Zukunft befragt.
Was fällt dir zuerst ein, wenn du an die Media University denkst?
Wenn ich an die Media University denke, denke ich daran, wie mich mein Studium dazu gebracht hat, nach Berlin zu ziehen und hier in mein neues Leben und mein Berufsleben zu starten. Während meines Studiums habe ich einige meiner engsten Freunde in Berlin kennengelernt. Der Wechsel in ein anderes Universitätssystem – ich habe meinen Bachelor in Italien in einer Kunstschule gemacht – sowie die völlig andere Lernumgebung haben mir auf vielen Ebenen etwas über die Organisation und Interaktion innerhalb verschiedener kultureller Systeme erzählt.
Du hast den Studiengang M.A. Kommunikationsdesign studiert. Als was arbeitest du nun?
Im Moment arbeite ich als freiberufliche Designerin und Videoeditorin. Wenn es um meinen eigentlichen Beruf in Bezug auf mein Studium geht, hat es mir definitiv geholfen, Medienrechtskurse zu belegen, einen Schwerpunkt auf die psychologischen Aspekte der Interaktion mit Kunden zu legen und allgemein zu erfahren, wie sehr Design und Psychologie miteinander verbunden sind. Die Tatsache, dass ich mich in einem multikulturellen Umfeld befand, hat mir auch geholfen, besser zu lernen, wie ich mit Menschen mit unterschiedlichem kulturellen Hintergrund kommunizieren kann.
Vor meinem Master-Abschluss habe ich für eine Kinoproduktionsfirma hier in Berlin gearbeitet. Ich habe als Animatorin für den Film „Butterflies in Berlin“ mitgearbeitet und war dann außerdem als Social Media Managerin tätig. Es war definitiv eine lustige Erfahrung, an einem Animationsfilm mitzuarbeiten, und auch als es darum ging, die Social-Media-Kanäle des Unternehmens zu verwalten, fühlte sich diese Tätigkeit angesichts der Kommunikations- und Grafikdesign-Werkzeuge, die ich während meines Studiums an die Hand bekommen habe, ganz natürlich an.
Zu welchem Zeitpunkt während des Studiums bist du auf deinen Berufswunsch gekommen? Hat das Praktikum eine Rolle bei der Berufswahl gespielt?
Die Entscheidung für einen Karriereweg ist immer noch eine große Frage, da ich viele kreative Ambitionen habe und ich mich definitiv in der Zukunft in unterschiedlichen Berufsfeldern sehen kann: vom Editorial über Kino bis hin zur Markenbildung und so weiter… Tatsächlich ist das Wichtigste, was mir während meines Studiums klar geworden ist, dass ich mich nicht zwangsläufig für einen einzigen Karriereweg entscheiden muss, sondern dass ich meine vielfältigen Fähigkeiten in den unterschiedlichsten Bereichen einsetzen kann, ich also somit immer neue Arbeitsfelder ausprobieren kann und mir also nie langweilig sein wird.
Warum hast du dich damals für den Studiengang M.A. Kommunikationsdesign und die Media Unviersity entschieden?
Mein Bachelor in Kunst und Design hat mir zwar bereits ein sehr breites Verständnis und Werkzeuge beider Welten vermittelt, aber ich hatte immer das Gefühl, dass ich mir noch mehr Wissen in Bereichen wie Psychologie und Kommunikation aneignen sollte. Außerdem wollte ich im Ausland studieren, mein Umfeld verändern und so viel wie möglich lernen – vorzugsweise in einem Land, das für mich kulturell sehr interessant erschien. Während meiner Suche nach einem passenden Masterstudiengang bin ich auf die Media University gestoßen. Ich fand das Studienangebot sehr ansprechend, da es eine Ausrichtung und eine Fächerkombination bot, die ich so an anderen Universitäten nur selten gesehen habe. Ich hatte also keine Zeit zu verlieren, stellte sofort mein Portfolio zusammen und schneller als erwartet war ich auch schon an der Media University als neue Studierende immatrikuliert!
Welche Inhalte aus dem Studium finden sich in deiner Arbeit wieder bzw. helfen dir dabei?
Es war definitiv sehr hilfreich während des Studiums an redaktionellen Projekten zu arbeiten, sodass mir die Strukturierung von Layouts unterdessen sehr leicht von der Hand geht. Ebenso haben mir Kurse zum Branding und dem Konzept des benutzerzentrierten Designs bei einer Vielzahl von Projekten sehr geholfen. Auch der Kurs zum Thema Medienrecht hat mir grundlegendes Wissen vermittelt: Dadurch weiß ich u.a., wie ich für mich und meine Kunden sicherer arbeiten kann, und ich habe ein größeres Verständnis für meine Rechte und Pflichten als Kreative.
Was schätzt du an deiner Arbeit besonders und was stellt eine Herausforderung dar?
Ich würde sagen, das Schwierigste an der Freiberuflichkeit ist definitiv der Aufbau einer guten Support-Community und eines festen Kundenstamms… aber es macht auch Spaß, an vielen verschiedenen Projekten und mit immer neuen Kunden zu arbeiten! Es ist eine ständige Lernkurve und es ist echt toll, so viele Marken zu entdecken und mit anderen Kreativen an großen Projekten zusammenzuarbeiten.
Die Jobsuche in Berlin ist ziemlich schwierig! Die Konkurrenz ist extrem hoch und natürlich macht es die Konkurrenz aus der ganzen Welt nicht unbedingt einfacher. Aber es ist auch ein großer Ansporn zu versuchen, an einer guten Qualifikation und einem guten Portfolio zu arbeiten. Für mich war der Start als Freiberuflerin glücklicherweise ein etwas „weicherer“ Start, aber im Moment suche ich nach einem zweiten Standbein – einem festen Job in einem Unternehmen. Nebenberuflich möchte ich dann gerne weiterhin an freiberuflichen Projekten arbeiten.
Welchen Rat würdest du neuen Studierenden geben?
Konzentriert Euch auf das, was Euch begeistert: Recherchiert, sprecht mit anderen Menschen, geht zu Veranstaltungen und nehmt Euch die Zeit, um an Euren eigenen Projekten zu arbeiten. Vergesst dabei nicht, dass Eure Kommilitonen und Professoren dazu da sind, sich Eure Ideen anzuhören. Nehmt also Kritik nicht persönlich und seht es eher als Möglichkeit, Euch weiterzuentwickeln. Und genießt die Reise (denn die Zeit vergeht schnell)!
Welche Eigenschaften sollten Studierende aus deinem Studiengang haben?
Schwer zu sagen, weil ich glaube, dass jeder Mensch persönliche Interessen und Eigenschaften hat, die einzigartig sind. Aber als Kommunikationsdesignerin würde ich auf jeden Fall sagen, dass Studierende dieses Studiengangs ein großes Interesse an Storytelling und neuen Medien sowie einen enthusiastischen Blick auf Herausforderungen haben sollten.
Was sind deine Pläne für die Zukunft?
Zumindest für die nahe Zukunft möchte ich in Berlin bleiben, um weiterhin nach guten Arbeitsmöglichkeiten zu suchen und mit möglichst vielen inspierenden Kreativen in Kontakt zu kommen. Außerdem möchte ich definitiv noch mehr reisen und in Zukunft hoffentlich auch meine eigene Agentur oder Marke gründen… Wir werden sehen!
Vielen Dank für das Gespräch und weiterhin alles Gute für deine Zukunft!