Die Zukunft der Zeitschriften

18. Oktober 2018

Auf einem Workshop über die Zukunft der Publikumszeitschriften am Mainzer Institut für Publizistik (IfP) untermauerte Media University-Professor Dr. Sven Dierks die Annahme, dass Zeitschriften weiterhin über großes Erfolgspotenzial verfügen.

Unter dem Motto „Märkte, Standardisierung und Adaption“ fand der eintägige Workshop am IfP statt, an dem Media University-Professor Dr. Sven Dierks am Mittwoch auf Einladung von Medienforscher Prof. Dr. Bjørn von Rimscha teilnahm. Dierks, der an der Media University in Frankfurt und Köln in den Studiengängen B.A. Medien- und Wirtschaftspsychologie sowie M.A. Wirtschaftspsychologie lehrt, diskutierte unter anderem mit Prof. Dr. Jean Chalaby von der City University in London und Prof. Dr. Diana Cooper-Richet von der Université de Versaille Saint-Quentin-en-Yvelines und sorgte mit seinem Vortrag selbst für Diskussionsstoff – seine provokante These: Der langjährige Auflagenverlust der Publikumszeitschriften sei auch eine Folge mangelnder Innovationsbereitschaft der großen Verlage. Tatsächlich hätten neuartige Heftkonzepte auch in vermeintlich zeitschriftenfernen Zielgruppen Chancen, doch diese blieben von Großverlagen vielfach ungenutzt. Man müsse die Leser packen; Zeitschriften begeisterten durch Opulenz der Bilder und die Kompetenz der Redaktion auch für neue und zielgruppenadäquate Themenfelder. Dierks Antwort, was Zeitschriften einzigartig mache: Sie böten die Chance der „gerichteten Überraschung“: „Sobald man eine Zeitschrift erwirbt, weiß man ja ungefähr, was einen erwartet. Trotzdem bietet jede Seite eine Überraschung, etwas Neues, eine andere Sichtweise.“ Mitorganisator Prof. Dr. Oliver Scheiding bedankte sich im Namen aller für den „exzellenten Vortrag“. Das für Medienschaffende erfreuliche Fazit des interdisziplinären Workshops mit renommierten Wissenschaftler/innen: Zeitschriften sind noch lange nicht tot.