Praxisvortrag über Datenjournalismus
Auch wenn Daten vielleicht nicht ganz „das neue Öl“ des Journalismus geworden sind, so bilden sie immer häufiger in großen Mengen Grundlagen für journalistische Projekte. Der SPIEGEL-Journalist Holger Dambeck gab in einem Gastvortrag im Modul bei Media University-Professorin Dr. Nanette Besson kurzweilig und praxisnah Einblick in das Thema Datenjournalismus.
Hypothesen prüfen, Ungereimtheiten aufdecken, Zusammenhänge mit Zahlen belegen und letztlich der Wahrheit näher kommen, darin sieht Holger Dambeck das Ziel von Datenjournalismus. Laut dem SPIEGEL-Journalisten und Buchautoren ist das Arbeiten als Datenjournalist häufig nah dran am wissenschaftlichen Arbeiten, sind datenjournalistische Projekte manchmal schon größere Studien. In seinem Gastvortrag im Modul bei Prof. Dr. Nanette Besson im Studiengang M.A. Public Relations und Digitales Marketing gab er einen informativen und praxisnahen Einblick in das Thema Datenjournalismus. Anhand konkreter Beispiele zeigte Dambeck auf, welche Themen sich für datenjournalistische Herangehensweisen eignen, welche Visualisierungsmöglichkeiten zu welchen Zahlen passen und wie aufwändig die Datenbeschaffung und -aufbereitung sein können.
Dass Daten mittlerweile eine so große Rolle im Journalismus spielen, lässt sich damit erklären, dass die Menge an verfügbaren Daten steigt und das Auslesen und die Aufbereitung dank kleiner Skripte und Programme bequem und teils automatisiert erfolgen – Stichwort automated content. Interaktive Karten oder andere digitale Formate ermöglichen es, Geschichten eindrücklicher zu erzählen und Nutzer:innen die Informationen selbst erkunden zu lassen. Anhand einer kurzen Live-Demo in RStudio zeigte Dambeck, wie Daten aus einer Vielzahl von Exceltabellen automatisiert und sauber ausgelesen und miteinander in Relation gesetzt werden können.
Die größtenteils online zugeschalteten Studierenden – dank des hybriden Charakters war der Gastvortrag hochschulöffentlich für alle drei Media University-Standorte zugänglich – nutzten die Gelegenheit, dem Gastreferenten Fragen über das praktische Arbeiten zu stellen.
Herzlichen Dank unserem Gast, der Organisatorin Prof. Besson und den vielen interessierten Zuhörer:innen!