Mit Bewegtbild-Projekten rund um den Globus

„Seltene Tiere und wo sie zu finden sind“ könnte vielleicht der Arbeitstitel zu Julian Kolbs Bewegtbild-Projekten lauten. Noch bevor er sein Studium an der Media University Köln beendet hat, hat der Grafikdesign-Student bereits mehrere Projekte mit seiner Leidenschaft, dem Filmen und Fotografieren, umsetzen können. Hier erzählt er davon und vom Studium.

Julian Kolb während eines dreimonatigen Aufenthalts in der Wüste Gobi.

Hallo Julian! Du stehst kurz vor Abschluss des B.A.-Studiums Grafikdesign und Visuelle Kommunikation an der Media University Köln. Wenn Du zurückschaust: Warum hast Du Dich damals für den Studiengang entschieden?

Hallo! Ich wollte schon immer mit Kameras im Bereich Dokumentarfilm arbeiten, interessiere mich aber auch für Motion Design. Die Media University bietet ja auch einen Journalismus-Studiengang an, ich habe also die Möglichkeit gesehen, auch mal über den Tellerrand hinauszublicken. Außerdemhat mich besonders der Bereich „visuelle Kommunikation“ angesprochen: dadurch konnte ich das Studium auf Bewegtbild ausrichten, ohne das klassische Design zu vernachlässigen.

 

„An der Media University habe ich die Möglichkeit gesehen, auch mal über den Tellerrand der eigenen Interessen hinauszublicken.“

 

Und was kannst Du nun rückblickend zu Deiner Studienwahl sagen?

Ich bin auf jeden Fall glücklich, dass ich diesen Studiengang gewählt habe. Ich habe fundiertes Wissen über Designprozesse vermittelt bekommen und konnte eigene Projekte umsetzen. Das technische Equipment der Media University hat mir auf jeden Fall dabei geholfen, einfach mal auszuprobieren, was mir wirklich Spaß macht. Und gerade dieses Ausprobieren ist unglaublich wichtig, denn später im Berufsleben hat man dazu nicht mehr die Möglichkeit.

 

„Im Studium habe ich fundiertes Wissen über Designprozesse vermittelt bekommen und konnte eigene Projekte umsetzen. Mit dem technischen Equipment konnte ich vieles einfach mal ausprobieren.“

Reel 2017 von Julian Kolb

Julian Kolb | Reel 2017 | Documentary | Nature from Julian Kolb on Vimeo.

 

Du bist in letzter Zeit viel herumgekommen – u. a. hat es Dich an die mongolisch-chinesische Grenze verschlagen, wo Du auf den Spuren des Gobibären gewandelt bist! Bitte erzähl von dem Filmprojekt, an dem Du mitgearbeitet hast.

Ich hatte letztes Jahr die Chance, ein mongolisches Forscherteam drei Monate lang in der Wüste Gobi zu begleiten. Sie erforschen dort den Gobibären, ein kleiner Braunbär, der akut vom Aussterben bedroht ist - lediglich 30 - 50 Individuen soll es noch geben. Damit ist er eines der seltensten Tiere der Welt. Ich habe versucht ihn zu filmen, sowohl mit meiner Filmkamera, als auch mit automatischen Kamerafallen. Für die große Kamera war er leider zu scheu, aber in die Fallen ist er hineingetappt.

Generell konnte ich dort recht viel filmen: die Arbeit der Wissenschaftler war hochinteressant und auch eine Herde der inzwischen ebenfalls seltenen Wildkamele ist mir vor die Kamera gekommen. Meine Aufnahmen haben dann schließlich in dem Dokumentarfilm „Auf der Spur des Gobibären“ Verwendung gefunden - er läuft demnächst auf ARTE.*

 

Welche anderen Projekte haben Dich neben dem Studium begleitet?

Hauptsächlich Dokumentarfilme, für die ich die zweite Kamera geführt habe. Letztes Jahr waren es beispielsweise für den SWR „Gefährliche Lust - Der Kampf gegen Kindesmissbrauch“, für den WDR „Was ein Zirkus! Menschen mit Behinderung in der Manege“, und ein kleiner Film in Luxemburg über die gefährdete Bachmuschel, für den ich die erste Kamera geführt habe. Aber auch das Wissen über Motion Design und Layout konnte ich immer mal wieder anwenden.

Und ich habe zusammen mit einem Freund, der programmieren kann, meine eigene Website umgesetzt: www.julian-kolb.com. Es war also schon recht vielseitig neben dem Studium, hat sich aber insgesamt sehr gut miteinander vereinbaren lassen.

 

Was sind Deine nächsten Pläne?

 

Ich möchte meinen Master machen und auf jeden Fall weiter Dokus drehen! Es bahnen sich nämlich schon die nächsten Filme an...

 

*Der Film „Auf der Spur des Gobibären“ von Wolfgang Luck, an dem Julian Kolb mitgearbeitet hat, wird am 24. März 2018 auf ARTE ausgestrahlt und ist dann bis zum 30. März 2018 in der arte-Mediathek verfügbar: www.arte.tv/de/videos/065812-000-A/auf-der-spur-des-gobibaeren/


Der Foto-Bildband „Mongolei“ von Julian Kolb ist in der Bibliothek der Media University Köln verfügbar und kann über ihn bezogen werden: hello[at]julian-kolb.com