Was fällt Ihnen zuerst ein, wenn Sie an die Media University denken?
Wenn ich an die Media University denke, kommt in mir ein positives Gefühl auf. Ich durfte viele inspirierende Menschen kennenlernen – von Kommilitonen, über Professoren bis hin zum Mensapersonal. Zuallererst muss ich jedoch an die Statistikvorlesungen von Herrn Prof. Dr. habil. Beckenkamp denken, die mich nachhaltig beeinflusst haben. Seine Art zu denken und Wissen zu vermitteln war einzigartig.
Sie haben den Studiengang B.Sc. Medien- und Wirtschaftspsychologie studiert. Als was und wo arbeiten Sie nun?
Ich arbeite gerade als Change Management, Communications & Learning Consultant bei EY (Ernst&Young).
Konnten Sie zuvor bereits weitere Berufserfahrungen sammeln, von denen Sie uns gerne berichten würden?
Nach meinem Praktikum bei Vodafone Deutschland habe ich in der Logistikberatung gearbeitet. Während meiner Ausbildung zum systemischen Coach habe ich Menschen bei der Überwindung beruflicher und persönlicher Hindernisse beraten.
Zu welchem Zeitpunkt während des Studiums sind Sie auf Ihren Berufswunsch gekommen? Hat das Praktikum eine Rolle bei der Berufswahl gespielt?
Es war eher ein stetiger Prozess als ein genauer Zeitpunkt, der mich zu meinem Berufswunsch brachte. Dass ich gerne in verschiedenen Projekten arbeite und an komplexeren Problemen tüftle, wusste ich spätestens im 2. Semester im Modul Statistik. Hinzu kommt, dass ich seit Studienbeginn gerne Präsentationen konzipiere und vortrage. Rückblickend war mir klar, dass ich in die Beratung gehen wollte, aber der stringente „rote Faden" erscheint als Illusion der Zukunft.
Durch mein Praktikum bei Vodafone in der Abteilung Learning & Development habe ich erkannt, dass es möglich ist, mit Narrativen, gutem Storytelling und einer Menge Kommunikationsmaßnahmen eine große Organisation zu verändern. Ich wollte Organisationen verändern, wusste aber noch nicht wie, deshalb musste ich es lernen. Ich suchte mir eine Rolle mit verschiedenen Projekten im Bereich „Change" und begann meine berufliche Reise.
Warum haben Sie sich damals für den Studiengang B.Sc. Medien- und Wirtschaftspsychologie entschieden? Und warum haben Sie sich für ein Studium an der Media University entschieden?
Ich war 17, als ich mein Abiturzeugnis in der Hand hielt, und wusste nicht, was ich machen wollen würde. Ich versuchte es zunächst als Praktikant bei Sony Music Entertainment in Wien, probierte mich an der Goethe-Uni in Frankfurt am Main in Wirtschaftswissenschaften aus und erkannte, dass die Wirtschaft allein keinen Reiz für mich darstellte. Psychologie war damals meine Leidenschaft. Ich habe zuhause oft den deutschen APA-Ableger „Gehirn und Geist" gelesen, um die Funktionsweise meiner Psyche besser zu verstehen. Die Faszination für Konzepte der Motivation, des Lernens, der Konditionierung und selbsterfüllende Prophezeiungen zog mich tiefer in den Fachbereich. Dann sah ich das Studienangebot der Media University. Die Kombination aus Psychologie, Medien und Wirtschaft reizte mich und wurde nur an der Media University angeboten. Jackpot!
Welche Inhalte aus dem Studium finden sich in Ihrer Arbeit wieder bzw. helfen Ihnen dabei?
Besonders auf die gelernten Inhalte der Statistiklehre kann ich in meiner Arbeit zurückgreifen. Daten existieren überall. Sie zu analysieren und schnell tiefe Einsichten in neue Sachverhalte zu erlangen, ist für meine Arbeit essentiell. Methodologie war ebenfalls hilfreich, um methodisch sauber zu arbeiten, Ergebnisse zu ihrem Ursprung zurück nachvollziehen und erklären zu können.
Spannend waren auch die Spieltheorie und Gamification aus dem Modul digitales Spielen und Lernen. Viele Change-Management-Maßnahmen verlangen den Einsatz spielerischer Elemente, um Mitarbeiter zu motivieren und zur Partizipation anzuregen.
Wie sind die Jobsuche und spätere Bewerbungsphase verlaufen?
Nachdem ich meinen M.Sc. Wirtschaftspsychologie an der BSP Berlin gemacht hatte, lernte ich über einen guten Freund und Kommilitonen meinen jetzigen Director bei EY kennen, dem ich mich vorstellte und meine Bewerbung schickte. Noch im selben Monat hatte ich zwei weitere Vorstellungsgespräche mit weiteren Senior Managern und war schließlich Teil des Unternehmens.
Was sind Ihre Pläne für die Zukunft?
Ich möchte lernen wie große Organisationen praktisch funktionieren, wie sie strukturiert sind und wie ich sie im Sinne des Zeitgeistes verändern kann. Dazu möchte ich eine veränderte Arbeitswelt hautnah erleben, agilere Unternehmen, kollaborativer, spielerischer. Ich möchte noch weitere Bücher schreiben, über Themen, die mich interessieren, fachlich mit einer Prise Philosophie.
Welchen Rat würden Sie neuen Studierenden geben?
Sucht aktiv nach Peers, die das gleiche vom Studium und sich selbst erwarten wie ihr. Nur durch einen meiner besten Freunde, den ich im Studium kennengelernt habe, habe ich viel über Kollaboration, Disziplin und Freundschaft lernen können. Schwarmintelligenz sollte man nicht unterschätzen.
Euer Buddy wartet schon auf euch, also sprecht eure Kommilitonen an und geht gemeinsam mit ihnen durch das Studium.
Ich bedanke mich herzlich für das Interview!
Wir danken Ihnen ebenfalls für das spannende Gespräch und wünschen Ihnen für Ihr Berufsleben alles Gute!