Wie ich auf das Thema gekommen bin? Ich habe als Werkstudentin in einem Start-Up gearbeitet, welches Minijobs an Studenten per App vermittelt. Eines Tages saß ich in einem Café und zwei ältere Frauen haben frischen Kuchen gebracht. Da habe ich mir gedacht: Gibt es so etwas überhaupt, eine Jobvermittlung für Rentner*innen? Ich dachte, es muss bestimmt viele geben, die im Ruhestand Lust haben, noch einer Beschäftigung nachzugehen, sei es um einfach aktiv zu bleiben oder ihr Wissen weiterzugeben. Und so entstand die Idee. Dafür habe ich viel recherchiert über die rechtlichen Voraussetzungen, die Erwerbsbeteiligung und natürlich die digitale Kompetenz dieser Altersgruppe. Herausgekommen ist eine kundenorientierte, möglichst intuitiv nutzbare Website, welche Rentner*innen aus allen Fachbereichen die Möglichkeit bietet, digital einer Beschäftigung nachzugehen.
Wie ist das Leben in Berlin? War es einfach für Sie, sich einzuleben? Würden Sie gerne hierbleiben?
Das Leben in Berlin ist super, für mich war es auf jeden Fall die beste Entscheidung, die ich hätte treffen können. Gerade nach dem Ausziehen von Zuhause bietet Berlin alles, was man sich vorstellen kann, um alles zu erleben und sich dadurch zu entwickeln. Ich glaube, durch Berlin bin ich erst richtig „erwachsen“ geworden und in meinem Leben angekommen. Berlin ist frei und unbegrenzt in allen Bereichen, aber manchmal auch ein hartes Pflaster. Dadurch lernt man aber eben umso mehr das richtige Leben kennen und ist gewappnet für alles, was kommt. Ich denke, man braucht immer ungefähr ein Jahr bis man richtig angekommen ist, die richtigen Menschen getroffen hat und sich richtig zuhause fühlt. Ich kann mir auf jeden Fall vorstellen, in Berlin zu leben. Jetzt steht allerdings erst einmal ein neues Abenteuer an: Köln.
Was sind Ihre Pläne für die Zukunft?
Aus persönlichen Gründen habe ich das letzte Jahr in Köln verbracht und habe mich ein bisschen in die etwas übersichtlichere und gemütlichere Stadt verguckt. Im Moment bin ich wieder in Berlin, um hier mein Studium abzuschließen, und genieße es auch sehr zurück zu sein, auch wenn es aufgrund der aktuellen Lage nicht das gleiche ist wie früher. Der Plan ist aktuell, mir dann für den Berufseinstieg einen Job in Köln zu suchen und dort ein neues Kapitel anzufangen. Ich denke, es kann einen Menschen nur bereichern, viele Städte kennenzulernen und sich der neuen Herausforderung zu stellen. Jetzt geht es erst einmal darum, einen guten Einstieg zu finden, viele praktische Erfahrungen als Grafikdesignerin zu sammeln und herauszufinden, auf welchen Bereich ich mich beruflich in Zukunft konzentrieren möchte. Ich bin offen dafür, irgendwann noch einen Master zu machen oder irgendwann nach Berlin zurück zu kommen. Mal sehen, was die Zukunft bringt.
Was raten Sie Studierenden, die sich für ein Studium an der Media University entscheiden?
Was auf jeden Fall sehr hilfreich ist, ist sich intensiv mit den gängigen Designprogrammen und deren Funktionen auseinanderzusetzen. Die Anwendung kann man nur durch Ausprobieren und viel Übung erlernen und das ist die Grundlage für alle Arbeiten und Projekte, die man im Laufe des Studiums macht. Was außerdem nicht schaden kann, ist sich auch privat viel mit dem Thema zu beschäftigen, sei es Zeichnen, Agenturen auf Instagram folgen oder Fotografieren. So bleibt man immer auf dem Laufenden und findet neue Inspiration für die eigenen Werke.
Welche Eigenschaften sollten Studierende aus Ihrem Studiengang haben?
Das ist eine sehr schwierige Frage. Wenn ich an meinen Kurs denke, sehe ich so viele verschiedene Menschen mit verschiedenen Stärken und Eigenschaften vor mir. Eine wichtige Voraussetzung ist denke ich auf jeden Fall ein gutes Auge für Ästhetik und Komposition, dass man Farben und Formen gut kombinieren und einsetzen kann. Eine gute Portion Mut ist auch nicht falsch, um „out of the box“ zu denken und spannende Arbeiten zu entwerfen. Kreativität hat meiner Meinung nach jeder in sich, vielleicht können manche Menschen Ideen besser wahrnehmen und umsetzen als andere. Was man nicht unterschätzen sollte, sind Themen wie Methodik, Designforschung, Kundenorientierung und Problemlösungsmanagement. Es geht nicht unbedingt immer darum, etwas zu gestalten, was einem persönlich gut gefällt, sondern man orientiert sich am gegebenen Problem und versucht hier die beste Lösung für die Auftraggeber*innen zu entwickeln. Das ist neben dem künstlerischen Aspekt auch ein großer Teil des Studiums, der mir persönlich sehr viel Spaß macht.
Vielen Dank für das spannende Gespräch. Wir wünschen Ihnen alles Gute und viel Erfolg für Ihren Berufseinstieg in Köln!